Samstag, 24. Dezember 2022

Gedicht des Monats – Die Suche nach dem Weihnachtsschnak



Ihr fragt Euch sicher, wo ich war,
Im letzten knappen Vierteljahr.
Seht Euch den Kalender an,
Schon seid Ihr ziemlich nahe dran.

Ich suchte nach dem Weihnachtsschnak.
Den ich wirklich gerne mag.
Vor ein paar Jahren sagte er,
Dass er bald verheiratet wär.

Der Kontakt riss leider ab.
Vermisst hab’ ich ihn. Und nicht zu knapp.
Also bin ich losgegangen,
Um mit der Suche anzufangen.

Doch die Frage ist schlicht: „Wie
Startet man die Safari?“
Erst in den Wald mit großen Ohren.
Dort sind sie beinah abgefroren.

Ich hoffte, dass ich durch dummen
Zufall hören hier sein Summen.
Falsch gedacht. Also Teil zwei.
Ich locke ihn mit Blut herbei.

Doch leider habe ich vergessen.
Dass beide nun vegan nur essen.
Herrje, das kann ja heiter werden.
Flugtiere hinterlassen nicht mal Fährten.

So gingen die Tage einfach rum.
Und langsam wurde es doch zu dumm.
Die Suche lief ergebnislos.
Wie findet man die Freunde bloß?

Ins Fernsehen wollte ich nicht gehen.
Auch wenn das sehr viele Leute sehen. 
Der Schnak schaut sicher kein TV.
Weshalb ich dem Format nicht trau.

Scharf nachgedacht und irgendwann,
Hatte ich den Megaplan.
Als Weihnachtsschnak ist es sein Job,
Zu liefern aus dem Weihnachtsshop.

Im Wortsinn ist er eher der HiWi
Vom Weihnachtsmann. Sagt ihm das bloß nie.
Jedenfalls bringt er Geschenke an
Die kleine Frau, den kleinen Mann.

Und auch zum kleinen Nilpferd hin.
Weshalb ich dazu überging,
Meinen Wunschzettel zu schreiben.
Die Wünsche mussten eher kleiner bleiben.

Schnell abgeschickt war der Brief,
Als ich mir ins Gedächtnis rief,
Wie lange ich jetzt warten muss…
Da war er nun – der Pferdefuß.

Denn die Lieferung kommt erst heute.
Geduld haben nur and’re Leute.
Ich nagte mir die Nägel ab.
Ungeduld ist, was ich hab.

Und sollte er heut doch nicht kommen,
Macht mich das schon sehr beklommen.
Für ihn leistete ich 1000 Schwüre.
Moment. Es klingelt an der Türe.

Ich traue meinen Augen kaum.
Es schwirren alle in den Raum.

Der Weihnachtsschnak und seine Frau.
Die Kinder bilden einen Stau.

Es dauert knappe fünf Minuten.
Ich glaube, meine Augen bluten.
Dreihundert Kinder schwirren rein.
Einige sind noch winzig klein.

Das war der Grund, den ich nicht kannte.
Er hat jetzt tausende Verwandte,
Die ihn in den Ferien heimsuchen.
Da bleibt keine Zeit, Freunde zu besuchen.

Hier hört die Geschichte auf,
Weil ich mit dem Schnak jetzt – einen Tee trinke….


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