Dienstag, 6. Oktober 2015

Herbstwanderung: Auf Katzensuche

Nicht, daß wir nicht schon genug Katzen hätten. Nein nein – die reichen locker. Kleine kratzbürstige Nervensägen, die nachts Krach machen und tagsüber das Bett besetzen... Zwei sind da vollkommen ausreichend.

Daß wir trotzdem am Wochenende auf der Suche nach Katzen waren, hat einen anderen Grund.
Denn es gibt hier bei uns ein Naturschutzgebiet, in dem Wildkatzen leben. Jawohl. Wilde Wildkatzen.
Und die sind natürlich nicht so aufmüpfig wie die beiden Kolleginnen zu Hause. Die sind nämlich scheu. Wild und scheu. Ja, das geht!

Naja, es ist aber auch ein bisschen das Problem an den Wildkatzen. Man sieht sie eigentlich nie.
Damit das den Leuten im Wald dann nicht so langweilig ist, immer ins Dunkle zu gucken und nie eine Katze zu sehen, haben sich die Wildhüter (die tragen tatsächlich Hüte, sind aber nur halb so wild wie die Katzen) etwas ausgedacht: Den Wildkatzenpfad.

Und das ist tatsächlich schlau! Denn es klingt schonmal so richtig nach "Du wirst bald eine Katze sehen. Eine Wildkatze!" und es ist ein Pfad. Den muss man gehen. Also steht man nicht so dusselig in der Gegend rum und guckt. Wenn das jeder machen würde, wäre ja alles voller Menschenklumpen. Überall würde wer rumstehen und gucken.

Deshalb also der Pfad. Da können alle schön hintereinander her laufen und dabei ein bisschen gucken. So unauffällig wie möglich. Man möchte die Wildkatzen ja nicht unnötig erschrecken. Sonst hauen die ja noch ab. Wenn mal eine zu sehen wäre. 

Jedenfalls laufen da alle so rum und gucken, als ob sie nicht gucken würden und erschrecken dabei garantiert keine Katze. Und weil jemand von den Wildhütern mitgedacht hat, haben die dort noch einen Ausguckturm hingebaut.
Na, da mussten wir hoch. Vielleicht sieht man von da oben....
Nö. Keine Katzen. Nicht mal unwilde. War ja klar. Aber man könnte theoretisch ja welche sehen...
Theoretisch. Prakisch sieht man jede Menge Menschen, die theoretisch Wildkatzen sehen könnten.

War aber eine schöne Wanderung. Bequem in Mamas Tasche und durch eine schöne Landschaft.
Und die Wildhüter hüten zwar jetzt nicht wirklich Wild, aber Theodora, das sind keine Wildhüter – das sind Ranger. Oh, äh. Papa, das ist nicht lustig – Du machst hier meinen Eintrag kaputt. Jetzt ist das doch gar nicht mehr witzig. Also das mit dem Wild und den Hüten und so. Menno!

Also die – ähm – Ranger haben sich das jedenfalls ganz toll ausgedacht mit den Katzen. Denn so gehen die Leute wenigstens mal wandern. Sogar bei uns und ohne Biergärten alle paar Meter. So!

Bis bald (und ich sage trotzdem WILDHÜTER zu denen),
Eure Theodora

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